Einweihung TVE-Sportgelände am 22./23. Juli 1978
Nächste Woche, am 28. Juli 2018, wird der TVE 95 Jahre alt. Am aktuellen Wochenende vor 40 Jahren – quasi zum 55. Geburtstag – wurde das runderneuerte Sportgelände des TV 23 Eckersmühlen nach sechsjährigen Arbeiten offiziell eingeweiht. Wie die momentan laufenden Arbeiten an der Jahnstraße aber zeigen: Es gibt keinen Stillstand, denn die Anlage will erhalten werden!
Hier der Wortlaut eines weiteren Original-Zeitungsberichtes von Hans Pühn von damals aus der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung:
Ideale Voraussetzungen für Leistungs- und Breitensport
Innerhalb zwei Jahren zweites Fußballfeld, Faustballplatz und Leichtathletikanlagen fertiggestellt – Eigenleistungen bildeten die Voraussetzung – Vereinsmeisterschaften im Turnen und Leichtathletik – Samstagabend Ehrung verdienter Mitglieder – Luftballonwettfliegen
ECKERSMÜHLEN (pü) – Mit Vereinsmeisterschaften im Turnen und Leichtathletik und attraktiven Fußball- und Faustballspielen nimmt der Turnverein 1923 Eckersmühlen am Wochenende seine Sportgelände-Einweihung vor, in deren Rahmen auch verdiente Vereinsmitglieder eine Ehrung erfahren.
Die Kinder wurden bei der Gestaltung des Festprogramms nicht vergessen. Sie haben am Sonntagnachmittag ihren großen Auftakt. Zum Höhepunkt der Kinderbelustigung avanciert sicherlich der Start einer Vielzahl von Luftballons. Jene vier Kinder, deren Luftballons die weiteste Flugstrecke zurücklegen, erhalten ein von der Sparkasse Roth-Eckersmühlen gestiftetes Fahrrad. Die Übergabe der vier Fahrräder ist für den 15. Oktober geplant. An diesem Tag soll auch ein über die Einweihung gedrehter Film zur Uraufführung gelangen.
Dass der TV Eckersmühlen am Wochenende eine Anlage seiner Bestimmung übergeben kann, die im weiteren Umkreis wohl seinesgleichen sucht, ist in erster Linie das Verdienst seiner Mitglieder, die, seitdem vor sechs Jahren der erste Spatenstich erfolgte, viele tausende von unentgeltlichen Arbeitsstunden leisteten. In diesem Zusammenhang darf man ruhig einmal erwähnen, daß beim allwöchentlichen Arbeitsdienst in der Regel die Vorstandsmitglieder mit gutem Beispiel vorangingen.
Die Sportgeländeanlage umfasst jetzt neben einer vereinseigenen Turnhalle (die 1969 nach fünfjähriger Bauzeit eingeweiht wurde) zwei Rasen-Fußballfelder (A-Platz 70 mal 100 Meter, B-Platz 66 mal 98 Meter), ein Faustballfeld, vier 100-Meter-Bahnen, eine Doppelsprunggrube, und einen Kugelstoßring. Das gesamte Gelände ist eingezäunt, in den letzten Wochen wurde die Zufahrt zur Turnhalle verbessert, der Vorplatz gepflastert.
Den Wert der gesamten vereinseigenen Anlage darf man getrost auf eine halbe Million Mark veranschlagen. Dass der TV so gut wie schuldenfrei ist, (noch ausstehende Zuschüsse decken die derzeitigen Verbindlichkeiten ab), dafür zeichnen die immensen Eigenleistungen verantwortlich. „Nur dadurch sind wir soweit gekommen“, resümiert auch Vorsitzender Baier, der mit seinem verantwortungsbewussten Weg der kleinen Schritte das gesteckte Ziel ohne jede Hektik erreichte. „Zahlreiche Sachspenden haben uns immer wieder ermutigt, den eingeschlagenen Weg beizubehalten.“
Der vor 55 Jahren von 18 jungen Männern aus der Taufe gehobene Verein, der in den Jahren 1929-31 das von der Gemeinde in Erbbaurecht überlassene Grundstück „Schustersbuck“ in vielen Arbeitsstunden mit Schaufel und Rollwagen zu seinem ersten Sportplatz „einebnete“ (siehe Bild oben, ganz rechts Fritz Schäff), sah es als seine eigentliche Aufgabe an, den Mitgliedern und vor allem der Jugend ein Sportzentrum zur körperlichen Betätigung zu schaffen. Binnen sechs Jahren realisierte der heute 450 Mitglieder starke Verein sein Vorhaben. Die Gemeinde hatte durch den Zukauf eines weiteren Grundstückes die Weichen gestellt. 1972 begann man mit dem Abroden des B-Platzes, der drei Jahre später eingeweiht wurde. Innerhalb zwei Jahren zog man dann den Bauabschnitt 2 (zweites Rasenspielfeld, Faustballplatz, Leichtathletikanlagen) durch.
17000 Quadratmeter umfassen jetzt die Rasenflächen. Für die Erhaltung investierte der Verein 16000 Mark (Schlepper mit Mähgerät und Absaugvorrichtung, eine Walze und Düngerstreuer). Die Bewässerung der Rasenflächen erfolgt über einen eigenen Brunnen mittels eines selbstfahrenden Rasensprengers.
Abschließend darf noch einmal festgestellt werden, dass der Turnverein optimale Bedingungen für den Leistungs- und Breitensport geschaffen hat. Jetzt hofft und erwartet man, dass die Bevölkerung die Bemühungen und Investitonen honoriert und den Weg zum Turnverein Eckersmühlen findet.
Auch über den Verlauf der Einweihungsfeierlichkeiten berichtete Hans Pühn in der RHV und zwar wie folgt:
ECKERSMÜHLEN (pü) – „Viele Opfer – ein Werk“. Diese Worte auf einer Tafel, die seit vielen Jahren vor dem Eingang zur Sportanlage des TV Eckersmühlen steht, haben nichts an Aktualität verloren. Opfer in Form von Tausenden von Arbeitsstunden, in Form von vielen Geld und Sachspenden ermöglichten ein Gemeinschaftswerk, auf das die Mitglieder des Turnvereins Eckersmühlen mit Fug und Recht stolz sein durften. Bei den Glückwunsch-Adressen zur Einweihung der neuen Sportplatzanlage, die von allen Seiten mit hohem Lob bedacht wurde, kam das wiederholt zum Ausdruck.
Bürgermeister Wambsganz stellte die Anlage als beredtes Beispiel dafür hin, was man leisten kann, wenn man etwas gemeinschaftlich anpackt. Mit „etwas Neid“ blickt das Stadtoberhaupt auf eine kleine Gemeinde, die ein Werk vollbrachte, das seinesgleichen sucht und Männer besitzt, die die Ideale des Sports auch vorleben. Der Reigen der Gratulanten beim Ehrenabend in der festlich geschmückten Turnhalle reichte von Pfarrer Alt über MdL Kick („die Eigenleistungen zeigen, dass im TV ein guter Geist herrscht“), und BLSV-Vorsitzenden Recknagel (der darauf hinwies, dass Mittel für den Sport sehr gut angelegt sind und – wie in Eckersmühlen – wertvolle Früchte zeitigen) bis hin zum Vorsitzenden des SV Marienstein.
Dieses große Ereignis für den TV Eckersmühlen bildete auch einen guten Rahmen um verdiente Mitglieder auszuzeichnen. Den Höhepunkt bildete zweifellos die Ernennung von Georg Fuchs und Manfred Heim zu Ehrenmitgliedern. „Georg Fuchs bewies in seiner 26-jährigen Funktionärstätigkeit ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Idealismus, Manfred Heim, der zwölf Jahre eine Funktion inne hatte, kann aus beruflichen Gründen zwar nur mehr selten in Eckersmühlen weilen, hat aber immer ein offenes Ohr für die finanziellen Sorgen seines Turnvereins. Georg Fuchs wurde auch mit der Gold-Nadel des BLSV ausgezeichnet. Elfriede Gerner erhielt nicht nur „Silber mit Gold“ des BLSV für zehnjähriges Engagement in der Jugendarbeit, sondern auch die Silbernadel des Vereins für 25-jährige Mitgliedschaft. Erich Recknagel ehrte im Auftrag des BLSV auch Hans Muskat für 25-jährige Funktionärstätigkeit, Bernhard Miederer für 20 Jahre, Andreas Wild (20 Jahre), Richard Brunner (15 Jahre) und Hilde Wild (10). Der Bayerische Fußballverband zeichnete Werner Bergmann (Silber) und Josef Klieber (Bronze) aus. Schließlich erhielten Gerhard Fuchs, Hans Heyder, Georg Meyer, Karl Lauterkorn, Peter Schäfer und Werner Zeeh die Verdienstnadel des Turnvereins.
TV-Vorsitzender Baier, der auf dem vom Gesangverein Liederkranz umrahmten Festakt viele anerkennende Worte und Geschenke entgegennehmen durfte, ließ eingangs die wichtigsten Ereignisse der Vereinsgeschichte Revue passieren. Im Mittelpunkt seiner Rede stand der Dank an alle, die ihre Freizeit und Arbeitskraft dem Turnverein zur Verfügung stellten. Allein in den letzten beiden Jahren wurden von Vereinsmitgliedern insgesamt 2412 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Dass der Idealismus der Vereinsmitglieder honoriert wird, verdeutlichte eine lange Spendenliste. Sachspenden reichten von Pflastersteinen (Käser & Beck), Flutlichtstrahlern (Fabrikant Hans Schmidt, Raiffeisenbank Roth-Eckersmühlen) über Preise für Kinderbelustigungen und ähnlichem (Sparkasse Roth, Raiffeisenbank Roth-Eckersmühlen,, Betten-Karg, Sport-Lassauer, Blumen-wild) bis hin zu Maschinenstunden (Harrer, Laibstadt). Eine Reihe von Geldspenden gab es ebenfalls zu registrieren.
